Automotive

Die Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Ab 2035 wird der Verkauf von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verboten, und die Hersteller fokussieren sich zunehmend auf alternative Antriebsarten. Diese neuen Motorenkonzepte bringen jedoch völlig andere Bauweisen mit sich. Ein zentrales Ziel ist die kraftstoffsparende Aerodynamik, die zu kompakteren und geschlosseneren Fahrzeugdesigns führt. Dadurch wird der Zugang zu vielen Bauteilen deutlich erschwert, was die Bedeutung einer zuverlässigen Lebensdauerschmierung enorm erhöht.

Die engeren Bauformen und Einbettungen der Motoren führen zudem zu steigenden Temperaturen, die häufig über 120 °C hinausgehen. Unter diesen Bedingungen werden leistungsstarke Schmiermittel unverzichtbar. Sie müssen nicht nur gegenüber Kraftstoff, Kältemitteln, Bremsflüssigkeiten und Reinigungsmitteln beständig sein, sondern auch extremen äußeren Bedingungen wie Regen, Schnee, Streusalz und grobem Schmutz standhalten.

Performance-Schmierstoffe erfüllen diese Anforderungen zuverlässig: Sie verdampfen nicht, schützen Bauteile nachhaltig und ermöglichen in vielen Fällen eine Langzeit- oder sogar Lebensdauerschmierung. Diese Eigenschaften machen sie zu einem essenziellen Bestandteil moderner Fahrzeugtechnik und sichern die Funktion und Langlebigkeit der Komponenten in einer immer anspruchsvolleren Umgebung.

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Typische Anwendungen im Bereich des Motors

  • Start des Zündsystems
  • Lüfterkupplungslager
  • Drosselklappenlager
  • Freilaufentkoppler für Generatorantriebsriemenscheiben
  • Elektrische Kühlsystempumpen- und ventile
  • Kraftstoffemission Regelventile
  • Ansaugkrümmerdichtungen
  • Aktuatoren
  • Spannvorrichtungen und Umlenkrollen für den FEAD (Front End Accessory Drive)
  • Abgasrückführungsventile

Für viele Autofahrer ist die Lautstärke während der Fahrt ein entscheidendes Kriterium für die Qualität eines Fahrzeugs. Ein nahezu geräuschloses „Dahingleiten“ wird deshalb immer mehr zum zentralen Ziel des Fahrerlebnisses. Moderne Fahrzeuge verfügen über mehr als 250 Stellen, die eine zuverlässige tribologische Versorgung benötigen – von den Pedalen und Bremsen bis hin zum Schiebedach und Elektromotor.

Mit der Entwicklung immer leiserer Innenräume steigt jedoch die Sensibilität für selbst kleinste Störgeräusche. Ob Quietschen von Leder auf Leder, Metall auf Kunststoff oder Gummi auf Metall – solche Geräusche werden als störend wahrgenommen und sollen durch geeignete Maßnahmen vermieden werden. Daher ist es besonders wichtig, die Materialverträglichkeit zu gewährleisten. Schmierstoffe spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie nicht nur effektiv gegen Geräusche wirken, sondern auch folgende Anforderungen erfüllen müssen: Sie müssen geruchlos, transparent, nicht entzündlich oder brennbar sein und dürfen die verwendeten Materialien nicht beschädigen.

Die Automobilhersteller werden ihre Garantiebedingungen in den kommenden Jahren erheblich ausweiten, was auch erhöhte Anforderungen an Schmierstoffhersteller mit sich bringt. Schmierstoffe müssen in Zukunft noch langlebiger, zuverlässiger und vielseitiger sein, um den steigenden Ansprüchen gerecht zu werden und die Qualität des Fahrerlebnisses zu sichern.

Typische Bereiche im Innenraum

  • Elektrische Schalter
  • Tür–und Fensterdichtungen
  • Verriegelungen im Bereich der Konsole
  • Schienen, Kopfstützen und Verriegelungen an den Sitzen
  • Übergänge von Oberflächen im Innenraum
  • Pedal-Baugruppen
  • Aufhängungsbuchsen
Ein modernes auto von Innenraum

Schmierstoffe und Dichtungen stehen immer in einem engen Verhältnis zueinander. Beide sind unerlässliche Partner innerhalb des tribologischen Systems und sind für die optimale Funktion unerlässlich. In der E-Mobilität gilt das im Besonderen für den elektrischen Antriebsstrang, der in immer enger werdenden Räumen seine volle Performance entwickeln muss. Hier lässt sich die Temperatur alleine durch das richtige Schmierkonzept um bis zu fünf Grad senken. Noch erheblicher ist das Potenzial bei den Hydro Lubricants auf Wasserbasis. Hier kann durch noch niedrigere Reibung und damit verbundene bessere Kühlung die Temperatur um bis zu 17 Grad gesenkt werden. Eine bekannte Quelle für Schäden an Elektroautos ist die Elektroerosion, dies bedeutet der Abtrag von Material durch elektrischen Strom. Der zunehmende Einsatz von Frequenzumrichtern zur stufenlosen Drehzahlregelung wird dieses Phänomen immer mehr verstärken und ein neues tribologisches Konzept ist notwendig, um dem Einhalt zu gebieten. Ionische Flüssigkeiten sind der Schlüssel! Sie funktionieren wie kleine Blitzableiter und beugen Elektroerosion und –korrosion vor, indem sie sich als Schutzfilm auf die abzuschirmenden Flächen legen. Dies sorgt für mehr Laufruhe und eine bis auf das Doppelte verlängerte Lebensdauer, die tatsächlich in Prüfläufen nachgewiesen wurde.

Die Zukunft der Mobilität liegt zunehmend im autonomen Fahren.

Diese Entwicklungen betreffen nicht nur Pkw, sondern auch Busse, Bahnen, landwirtschaftliche Maschinen und sogar Militärfahrzeuge. Die Anzahl der schwer zugänglichen und abgedichteten Stellen in diesen Fahrzeugen wird erheblich zunehmen. Bereits heute laufen Pilotprojekte mit autonomen Bussen, und in den USA sind selbstfahrende Lkw auf ausgewählten Strecken bereits Realität. Nahezu alle namhaften Automobilhersteller arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv an entsprechenden Konzepten. Beispielsweise lässt Tesla sein System für autonomes Fahren bereits in einem sogenannten Schattenmodus mitlaufen, um Daten zu sammeln und kontinuierlich zu verbessern. Einer der Hauptgründe für das große Interesse am autonomen Fahren ist die Aussicht auf eine signifikante Verbesserung der Verkehrssicherheit. Studien zeigen, dass 90 % aller Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Autonome Fahrzeuge könnten diese Quote drastisch senken und so für sicherere Straßen sorgen. Darüber hinaus tragen moderne Assistenzsysteme, die Abstände automatisch einhalten, dazu bei, den Verkehrsfluss zu optimieren, Emissionen zu senken und Staus zu reduzieren. Laut einer Studie des Lawrence Berkeley National Laboratory könnte ein autonomes und elektrisches Robotertaxi im Jahr 2030 bis zu 90 % weniger Kohlendioxid ausstoßen als ein heutiges Auto mit Verbrennungsmotor. Diese Fortschritte versprechen nicht nur eine umweltfreundlichere, sondern auch eine effizientere und sicherere Mobilität der Zukunft.

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